Christina Pasedag

Mein schönes Fräulein

Die Initiative Mahlwerk lädt ein zur Vernissage
Donnerstag, 22. Juni 2017, 19.30 Uhr

Begrüßung: Regine Martin, Initiative Mahlwerk
Einführung: Robert Bernath, Schriftsteller

22. Juni bis 22. Juli 2017
Mo, Mi, Sa 10-13Uhr | Di, Do 10-17Uhr | Fr 09-16Uhr
So, 09. Juli, 10 – 17 Uhr während des Plochinger Marquardtfests

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Die Künstlerin und ihre Arbeitsweise:

Christina Pasedag, 1980 in Stuttgart geboren, studierte an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Gustav Kluge und Jonas Burgert und war 2013 Meisterschülerin. 2015 erhielt sie den Herrenberger Kunstpreis für Malerei.
Seit einigen Jahren arbeitet die Künstlerin vornehmlich mit Holz- und Linolschnittdrucken, die sie anschließend malerisch überarbeitet. Ein Blatt setzt sich meist aus mehreren Druckstöcken oder Teilen daraus zusammen und so werden Gesichter, Körperhaltungen und andere Partien immer wieder neu kombiniert. Durch die malerische Überarbeitung und die Waschungen, die dem mehrschichtigen Druckprozess folgen, erreicht Pasedag eine farbkräftige Intensität ihrer Arbeiten. Mithilfe der Drucktechnik, die ja eigentlich ein Instrument der Reproduktion ist, entstehen auf diese Weise Unikate, die nicht wiederholbar sind. Gleichzeitig ziehen sich dadurch motivisch verwandte Gesichtsausdrücke als Varianten durch die Bilder, die als Bekannte und gleichzeitig völlig andere auf den Betrachter blicken und ihn dazu herausfordern, sie wieder zu erkennen und gleichzeitig anders kennen zu lernen.

Die Ausstellung:

„Mein schönes Fräulein, darf ich wagen…“ Unter diesem Titel, der einem Vers aus Goethes Faust entnommen ist, stellt Christina Pasedag in der Städtischen Galerie Plochingen aus. In Goethes Text heißt es weiter: „…meinen Arm und Geleit ihr anzutragen?“ „Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehen.“ Da Gretchen eine Person niederen Stands ist, ist das als eine bewusst galante Anrede zu verstehen, mit der Faust Gretchen nach allen Regeln der Kunst „bezirzen“ will. Sie entgegnet so sachlich korrekt wie ungalant. Pasedag reflektiert in ihren teils großformatigen Papierarbeiten die verschiedene Formen der Weiblichkeit, von Koketterie, Jungfräulichkeit, erotischer Galanterie und Keuschheit, bis hin zum Muttersein.

Kontakte Künstlerin:

Christina Pasedag / chrissi.pasedag@gmx.de / 0176 62 13 96 77


Vita:

1980geboren in Stuttgart
2000-2006Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg
2006-2007Assistentin der künstlerischen Direktion am Schauspiel Frankfurt
2007-2012Studium „freie Malerei und Grafik“ an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Gustav Kluge und Jonas Burgert
2012-2013Meisterschülerin bei Prof. Gustav Kluge
seit 2013freischaffende Künstlerin


Ausstellungen
:

2011Skip Intro, Gartenhaus der Kunst, München
Nähe/Fremde, Bücherei Warmbronn Biennale, Leonberg
2012Off Space 04, Badischer Kunstverein, Karlsruhe
MMM-Melting Pot, Pforzheim Galerie, Pforzheim
Eingriffe, Diplomausstellung, Kunstakademie Karlsruhe (Solo)
2013Achillessehnen, V8 Plattform für Kunst, Karlsruhe
Es gibt Sonnen genug, Warmbronn Biennale, Leonberg
TOP 13 Meisterschüler, Kunstverein/E-Werk, Freiburg
Graduierten-Ausstellung, Kunstakademie Karlsruhe
Salon der Gegenwart 2013, Hamburg
2015Cranach 2.0, Cranach-Stiftung Wittenberg/Kronach
Lebenslust/Lebenskunst, Warmbronn Biennale, Leonberg
Project Space, Ornis A. Gallery, Amsterdam (Solo)
2016Behind the Wall of Sleep, Stadtbücherei Leonberg- Warmbronn (Solo)
2017Wahlverwandtschaften, Ärztezentrum Gänseheide, Stuttgart (Solo)
Frei.Sein, Warmbronn Biennale, Leonberg
Mein schönes Fräulein darf ich wagen…, Städtische Galerie, Plochingen (Solo)


Preise
:

2015Herrenberger Kunstpreis für Malerei

Esslinger Zeitung vom 14.06.2017:

Weiblichkeit aller Couleur

Einzigartige Drucke der Künstlerin Christina Pasedag in der Galerie der Stadt

(gg) – „Mein schönes Fräulein, darf ich wagen…“ ist Titel der neuen Schau in der Galerie der Stadt Plochingen ab Donnerstag, 22. Juni. Zu sehen sind Holz- und Linolschnittdrucke der Künstlerin Christina Pasedag. Sie reflektiert in ihren Arbeiten verschiedene Formen von Weiblichkeit. Es ist die vierte von fünf Ausstellungen des Plochinger Kulturvereins Initiative Mahlwerk in diesem Jahr.

Die Drucktechnik ist eigentlich ein Instrument der Reproduktion. Aber die Werke Christina Pasedags sind dennoch Unikate, die nicht wiederholbar sind. Zu überprüfen ist das bald in der Galerie der Stadt Plochingen. Der Titel ihrer Schau ist einem Vers aus Goethes Faust entnommen. „Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, meinen Arm und Geleit ihr anzutragen?“, versucht der Gelehrte Faust, das naive Gretchen in einer Szene nach allen Regeln der Kunst zu bezirzen. „Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehen“, entgegnet das Mädchen sachlich und ungalant. Pasedag reflektiert in ihren teils großformatigen Papierarbeiten diese und andere Formen der Weiblichkeit, von Koketterie über Jungfräulichkeit, erotische Galanterie und Keuschheit bis hin zum Muttersein.

Ihre Einzigartigkeit erreichen die Werke durch Pasedags besondere Technik. Die Künstlerin arbeitet seit einigen Jahren zwar vornehmlich mit Holz- und Linolschnittdrucken. Sie überarbeitet sie aber anschließend malerisch. Ein Blatt setzt sich meist aus mehreren Druckstöcken oder Teilen daraus zusammen und so werden Gesichter, Körperhaltungen und andere Partien immer wieder neu kombiniert. Durch die malerische Überarbeitung und die Waschungen, die dem mehrschichtigen Druckprozess folgen, erreicht Pasedag eine farbkräftige Intensität ihrer Arbeiten. Mithilfe der Drucktechnik entstehen auf diese Weise einzigartige Werke. Gleichzeitig ziehen sich dadurch aber auch motivisch verwandte Gesichtsausdrücke als Varianten durch die Bilder, die als Bekannte und gleichzeitig völlig Andere auf den Betrachter blicken und ihn dazu herausfordern, sie wieder zu erkennen und gleichzeitig anders kennen zu lernen.

Pasedag ist 1980 in Stuttgart geboren und aufgewachsen in Leonberg. Sie studierte von 2007 bis 2012 an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Professor Gustav Kluge und Jonas Burgert. 2013 war sie Meisterschülerin Kluges. Zwei Jahre später erhielt sie den Herrenberger Kunstpreis für Malerei.

Die Vernissage ist kommende Woche am Donnerstag. Zur Begrüßung spricht Regine Martin, Galerieleiterin der Initiative Mahlwerk. Die Einführung in die Schau macht Schriftsteller Robert Bernath.